Der Mensch war stets bestrebt, die Welt um sich herum zu messen und zu quantifizieren. Hierzu nutzte man zunächst die eigenen Körperproportionen. Bis zur Französischen Revolution von 1789 (Entstehen des metrischen Systems) mass die ganze Welt in «Handbreiten», «Griffbreiten» (Vorderhandspreizen), «Spannen», «Füssen» und «Ellen».
Diese fünf Masseinheiten weisen folgende Besonderheit auf: Die Summe von zwei nebeneinander liegenden Massen entspricht dem darauffolgenden Mass (Handbreit + Griffbreite = Spanne; Spanne + Fuss = Elle) und das Verhältnis zwischen zwei nebeneinander liegenden Massen ist konstant und entspricht der Zahl 1,618: Handbreit x 1,618 = Griffbreite, Griffbreite x 1.618 = Spanne, Spanne x 1.618 = Fuss und Fuss x 1.618 = Elle. Die Elle oder «ägyptische Königliche Elle» entsprach 52,9 cm (nach der Reform unter der 26. Pharaonendynastie).
Bereits Euklid (300 Jahre v. Chr.) sprach in seinem Werk «Die Elemente» von diesem Verhältnis zwischen zwei Längenmassen. Später erhielt dieses Proportionsmass dann unterschiedliche Bezeichnungen: Luca Pacioli, ein Mathematiker und Zeitgenosse von Leonardo da Vinci (1509), nannte es die «Proportio Divina» (göttliches Verhältnis), der deutsche Philosoph und Mathematiker Adolf Zeising gegen 1850 den «Goldenen Schnitt» und der rumänische Diplomat Matila Ghyka 1932 die «Goldene Zahl».
The Golden Divider for Arts